Am 10.Mai ist Muttertag hier in Mexiko und anders als in Deutschland und fast überall auf der Welt ist das immer dieses Datum und nicht der Sonntag drauf.
Diesen Samstag wurde also hier den Müttern gedankt und meine Familie feiert ja sowie so jeden Samstag zusammen und an diesem Tag wurde dann einfach ein bisschen festlicher Essen gegangen.
Am Sonntag war dann endlich auch in Deutschland Muttertag und ich habe deshalb auch mit meiner geskyped.
Hier gibt es einige Austauschschüler, die sich von ihren Eltern unter Druck gesetzt fühlen. Andere haben sogar Angst mit ihnen zu reden, weil sie so streng seien.
Ich hatte bei meiner Mutter und bei meiner ganzen Familie noch kein einziges Mal hier in Mexiko das Gefühl, dass sie mich nicht mehr unterstützen würden oder irgendwie enttäuscht seien.
Ich weiß, dass sie immer hinter mir stehen und ich mich immer auf sie verlassen kann - selbst wenn ich hier irgendwie Probleme hätte oder Stress mit Eltern oder Freunden.
Ich kann mich noch genau an den ersten Tag oder besser an die ersten Momente erinnern, wenn ich meinte, dass ich gern ein Auslandsjahr machen möchte und meine Schwester war natürlich über glücklich endlich mal Einzelkind zu sein und meine Mutter dachte sich noch nichts groß.
Als ich dann von der Idee aber nicht loslassen wollte und anfing nach Informationen zu suchen und auch nach der passenden Organisation, dachte meine Mutter dann auch ein bisschen ernster darüber nach.
Sie half mir bei der Suche von Organisationen; fragte ihre Kollegen und alte Freunde, ob irgendjemand ein paar Tipps hätte.
Selbst als ich dann bei Rotary kleben geblieben bin und dann schon die Anmeldung und Bewerbung schreiben musste, war das Jahr noch so weit weg.
Die Vorbereitung auf das Auslandsjahr ist kein Moment oder eine Sache, es ist ein Prozess mit dem man immer mehr mit dem Gedanken vertraut gemacht wird.
Auch wenn meine Mutter sehr viel arbeitet und Abends müde nach Hause kommt, sind wir trotzdem noch durch die halbe Fränkische Schweiz gefahren um Unterschriften einzusammeln.
Ich habe, ohne es wirklich zu bemerken, auf einmal viel Zeit von meiner Mutter in Anspruch genommen und meine Schwester ein bisschen vernachlässigt, aber es war zu keinem Zeitpunkt so, dass meine Schwester sich irgendwie beschwert hätte oder sauer geworden wäre.
Sogar meine Großeltern sind mit mir zur ersten Vorstellung von Rotary gekommen, kamen mich bei jedem Camp mit abholen und sind sogar zweimal mit mir nach Frankfurt gefahren um das VISA zu besorgen und mich dann schließlich auch in den Flieger zu setzen.
Ich bin stolz und dankbar eine Familie zu haben auf die ich mich 100 prozentig verlassen kann und ich wollte das jetzt einfach mal hier in dem Post hier schreiben.
Ich habe hier drei Mütter dazu bekommen, mit denen ich mich super verstehe und mit denen ich auf jeden Fall noch in Deutschland Kontakt haben will, aber Zuhause ist es halt immer noch am Schönsten!
Mama ich vermiss euch extrem und ich freue mich schon, wenn ich alle dann in 2 Monaten wieder sehen kann, aber heute genieße einfach deinen Tag.
Fröhlichen Muttertag! :)
Johannes