Sonntag, 11. Mai 2014

Mother's day

Am 10.Mai ist Muttertag hier in Mexiko und anders als in Deutschland und fast überall auf der Welt ist das immer dieses Datum und nicht der Sonntag drauf. 
Diesen Samstag wurde also hier den Müttern gedankt und meine Familie feiert ja sowie so jeden Samstag zusammen und  an diesem Tag wurde dann einfach ein bisschen festlicher Essen gegangen. 
Am Sonntag war dann endlich auch in Deutschland Muttertag und ich habe deshalb auch mit meiner geskyped.
Hier gibt es einige Austauschschüler, die sich von ihren Eltern unter Druck gesetzt fühlen. Andere haben sogar Angst mit ihnen zu reden, weil sie so streng seien. 
Ich hatte bei meiner Mutter und bei meiner ganzen Familie noch kein einziges Mal hier in Mexiko das Gefühl, dass sie mich nicht mehr unterstützen würden oder irgendwie enttäuscht seien. 
Ich weiß, dass sie immer hinter mir stehen und ich mich immer auf sie verlassen kann - selbst wenn ich hier irgendwie Probleme hätte oder Stress mit Eltern oder Freunden.
Ich kann mich noch genau an den ersten Tag oder besser an die ersten Momente erinnern, wenn ich meinte, dass ich gern ein Auslandsjahr machen möchte und meine Schwester war natürlich über glücklich endlich mal Einzelkind zu sein und meine Mutter dachte sich noch nichts groß. 
Als ich dann von der Idee aber nicht loslassen wollte und anfing nach Informationen zu suchen und auch nach der passenden Organisation, dachte meine Mutter dann auch ein bisschen ernster darüber nach.
Sie half mir bei der Suche von Organisationen; fragte ihre Kollegen und alte Freunde, ob irgendjemand ein paar Tipps hätte. 
Selbst als ich dann bei Rotary kleben geblieben bin und dann schon die Anmeldung und Bewerbung schreiben musste, war das Jahr noch so weit weg. 
Die Vorbereitung auf das Auslandsjahr ist kein Moment oder eine Sache, es ist ein Prozess mit dem man immer mehr mit dem Gedanken vertraut gemacht wird. 
Auch wenn meine Mutter sehr viel arbeitet und Abends müde nach Hause kommt, sind wir trotzdem noch durch die halbe Fränkische Schweiz gefahren um Unterschriften einzusammeln.
Ich habe, ohne es wirklich zu bemerken, auf einmal viel Zeit von meiner Mutter in Anspruch genommen und meine Schwester ein bisschen vernachlässigt, aber es war zu keinem Zeitpunkt so, dass meine Schwester sich irgendwie beschwert hätte oder sauer geworden wäre. 
Sogar meine Großeltern sind mit mir zur ersten Vorstellung von Rotary gekommen, kamen mich bei jedem Camp mit abholen und sind sogar zweimal mit mir nach Frankfurt gefahren um das VISA zu besorgen und mich dann schließlich auch in den Flieger zu setzen. 
Ich bin stolz und dankbar eine Familie zu haben auf die ich mich 100 prozentig verlassen kann und ich wollte das jetzt einfach mal hier in dem Post hier schreiben.
Ich habe hier drei Mütter dazu bekommen, mit denen ich mich super verstehe und mit denen ich auf jeden Fall noch in Deutschland Kontakt haben will, aber Zuhause ist es halt immer noch am Schönsten!
Mama ich vermiss euch extrem und ich freue mich schon, wenn ich alle dann in 2 Monaten wieder sehen kann, aber heute genieße einfach deinen Tag.
Fröhlichen Muttertag! :)

Johannes

The Paradise

Jetzt kommt endlich einmal etwas über meine neue Familie.
Ich bin ja schon seit zwei Wochen mit den Almeidas, davon war eine Woche in Querétaro. Ich hatte noch nicht viel Zeit mit der Familie und werde es auch leider nicht haben.
Ich gehe in einer Woche für fast vier Wochen auf die Rundreise und dann habe ich noch knapp einen Monat bis zu meinem Abflug.
Die Familie hat vier Kinder - drei davon machten ein Auslandsjahr mit Rotary in Deutschland, nur der jüngste ging nach Japan. Er heißt Diego (17) und mit ihm habe ich auch den meisten Kontakt, weil er noch im Haus wohnt und alle anderen schon zum studieren in andere Städte gezogen sind. 
Diese Familie kennt durch die Kinder, die im Ausland waren, natürlich auch die Aufnahme von Austauschschülern super und haben auch schon ihr "Ritual" bei der Ankunft. 
Meine Familie nimmt alles jetzt ein wenig lockerer, weil sie ja alles schon gewohnt ist und ich hatte am Freitag, nach ungefähr einer Woche mit der Familie, schon meine erste Party mit den Austauschschülern.
Auf die Frage, ob ich eine mache dürfte, kam die Gegenfrage ob mehr als 50 oder weniger als 50 Leute kommen würden. 
Ich fühl mich jetzt schon so wohl in der Familie und auch mit den Onkels und Großeltern läuft es super. 
Die ganze Familie trifft sich Samstag immer und verbringt dann den Mittag und Abend zusammen, auch Sonntags gehen wir immer zum Abendessen hin und so versuchen sie ein bisschen das Familienleben zu regeln.
Kommen wir mal zum Titel des Posts: 
Am Freitag war ja wie gesagt, diese kleine Party und die haben wir in dem Park gemacht, den meine Familie gekauft hat. 
Seit 17 Jahren arbeiten sie an einem Projekt für die Zukunft.
Sie kauften damals nur Land mit Sand und jetzt ist es ein super angelegter Rasen mit Fluss und Haus, das Restaurant ist fast fertig und bald kommt noch eine Sauna, Pool, Hotel, und Häuser hin. 
Meine Eltern arbeiten viel und so gut wie jeden Tag. Sie arbeiten zwar von zu Hause aus, aber mein Vater sitzt so gut wie den ganzen Tag am Computer und auch meine Mutter fängt Sonntag früh um 8.00 am Tisch an zu arbeiten.
Sie haben den Park nur angelegt, um für die Zukunft vorzusorgen. 
Trotz der vielen Arbeit sind es bis jetzt die lustigsten Eltern die ich hatte und auch die, mit denen ich viel Freiheit habe. Ich schreibe ihnen Nachrichten wo und mit wem ich rumhänge und wann ich zurückkomme und dann gibt es da keine Probleme. So ist meine Mama in Deutschland ja auch und das ist auch der Grund warum ich mich nach so kurzer Zeit schon so wohl fühle. 
Diego freut sich, dass er endlich mal einen jüngeren Bruder hat und er fährt mich überall hin, holt mich von Partys ab oder wir gehen zusammen hin. 
Den Rest meiner Brüder kenne ich ja auch schon. Meine Schwester lernte ich schon im September kennen und die anderen zwei Brüder, die in Mexiko Stadt leben, habe ich auf meine Reise in die Hauptstadt kennengelernt. 
Die komplette Familie ist Mitglied im Club Rotary und mein Opa ist seit über 45 Jahren im Club tätig und so geht alles irgendwie leichter. 
Ich kam ins Haus und dann sind wir gleich ein paar Regeln durchgegangen. Sie hat mir mein Zimmer gezeigt und wo Sachen wie Seife, Zahnpasta und Co. sind. Ich gab ihnen die Geschenke, die ich aus Deutschland mitgebracht habe und das war schon der erste Tag. 
Ich werde hier noch viel erleben, auch wenn ich fast keine Zeit habe, aber wenn ich mich nach einer Woche schon so wohl fühle - mal sehen wie es dann in zwei Monaten ist haha. 

Johannes :)



Donnerstag, 8. Mai 2014

62 Days

Weil jetzt die wichtige und leider auch letzte Reise in meinem Auslandsjahr ansteht, fängt man natürlich auch wieder an ein bisschen über Deutschland nachzudenken.
Über das, was man mal Alltag nannte und in was ich jetzt zurückkommen werde.
Heute auf den Tag genau bleiben mir noch 62 Tage in Mexiko, die ich mit meinen Freunden hier und meinen Familien verbringen kann. Natürlich ist das jetzt auch nochmal die letzt Chance so richtig die Sprache zu nutzen und das ein oder andere noch zu verbessern.
Ich habe mir mal so im Verlauf des Jahres immer wieder meine alten Bilder angeschaut und irgendwie kommt es mir nicht vor, dass ich mein komplettes Leben vor 9 Monaten quasi aufgegeben hatte, um ein Neues zu starten. Ich kann auch nicht sagen, dass ich es vermissen würde.
Klar freue ich mich auf Deutschland, aber ich habe kein Heimweh! Ehrlich gesagt kam ich noch die an den Punkt hier, wo ich mir dachte: Mist, ich will wieder nach Deutschland.
Ich denke jetzt schon über Sachen nach, die ich meiner Familie und meinen Freunden unbedingt zeigen will. Das geht vom Essen über Gewohnheiten und den mexikanischen Stil zu leben.
Ich bin Stolz auf Mexiko und mein Jahr und Dankbar für alles was ich erleben durfte, aber bevor wir hier zu weit abschweifen - Ich habe ja noch Zeit, auch wenn das viel zu wenig ist.
Ich muss die ganze Zeit schon über den Moment am Flughafen nachdenken, wenn ich meine Familie nach 11 Monaten, mit einer Entfernung von ungefähr 9.447,11 km und 8 Stunden Zeitunterschied, wieder sehe.
Das wird ein besonderer Moment, über den ich aber erst schreibe, wenn es soweit ist!

Johannes :)

Second Camp in Querétaro

Am letzen Dienstag kamen alle Austauschschüler aus den anderen Städten nach Tepic, weil wir am Mittwoch Morgen schon nach Querétaro und somit zu unserem zweiten Camp des Distrikts gefahren.
Ich hatte am Dienstag noch ein Rotary Meeting und deshalb kam ich erst um 2 Uhr morgens heim - ich hatte aber mal wieder noch keine Tasche gepackt und dann kam ich um 3 Uhr endlich ins Bett. 
Nach 2 Stunden durfte ich wieder aufstehen und dann trafen sich alle mit gepackten Taschen am Bus. 
Nach der 12 Stündigen Busfahrt kamen wir endlich in Querétaro an. 
Ich hatte die anderen Exchangers seit September nicht mehr gesehen und deshalb war ich schon wieder extrem nervös. Einige konnten immer noch kein Spanisch, andere umso besser - einige hatten richtig zugelegt, dafür hatten aber auch wieder abgenommen, weil sie ihren Sport hier gefunden haben. 
Auf jeden Fall hatten wir uns alle richtig verändert und es war, als müsste man sich nochmal neu kennen lernen. 
Die ganzen 4 Tage waren voll mit Rotary Aktivitäten. Es war die Distrikt Konferenz, also war uns schon klar, dass wir viel mit Blazer, Hemden und guten Klamotten herum laufen würden. Allerdings hatten wir dann in den Pausen, nach- bzw. vorher und natürlich auch im Hotel, die Möglichkeit zu reden und es war genial.
Natürlich war Thema Nummer 1 die Ruta Maya und das die schon in zwei Wochen anfängt freut uns natürlich, aber irgendwie ist das dann auch das Ende unseres Auslandjahrs.
Am Sonntag ging es dann wieder zurück und weil wir die Abende im Hotel irgendwie anders als mit schlafen genutzt haben, waren wir alle im Bus richtig müde und haben bis Tepic durchgeschlafen haha. 

Johannes :)


Mittwoch, 7. Mai 2014

It's 10 o'clock!

Erst einmal muss ich mich entschuldigen, dass ich jetzt so lange wieder nicht geschrieben habe, aber jetzt kommen dann gleich wieder 3 - 4 Posts gleichzeitig haha.
Nach dem Wechsel der Familien bin ich für zwei Wochen vorübergehend wieder zurück zu meiner alten Familie, weil meine neue in die USA geflogen ist und die Reise schon vor dem Jahr geplant war, also auch kein Ticket mehr für mich übrig war.
Diese zwei Wochen bestanden nur aus Sport und Disziplin.
Ich habe so viel Sport wie noch nie gemacht und gleichzeitig dann auch versucht mit dem krassen umstellen der Ernährung in relativ kurzen Zeit viel zu ändern und jaaa - ich habe es gut hinbekommen.
Allgemein hatte ich nie Probleme hier, dass ich irgendwie zugenommen hätte. Im Gegenteil, aber jetzt kann ich wenigstens nicht ganz so verklemmt auf die Ruta Maya gehen - die übrigens in 2 Wochen anfängt!
Letze Woche war ich mit den Austauschschülern auf der letzen Reise, vor der Abschluss reise, leider fehlen mir aber dazu noch die passenden Fotos um den Blog darüber zu schreiben.
Das was ich eigentlich schreiben wollte bezieht sich auf eine Aktion, die Ausnahmsweise nicht die Männer in den doch recht Macho gefüllten mexikanischen Rotary Clubs angeht, sondern das machen die Frauen hier alleine.
Es gibt hier, wie schon so oft angesprochen eine große Prozentzahl an armen Menschen und abgesehen davon, dass sie nicht auf privat Schulen o.ä. gehen können, habe die Mütter teilweise noch nicht einmal das Geld, um den Kinder etwas Essen in die Schule mitgeben zu können.
Die Mütter aus meinem Club bringen jetzt, wöchentlich ist eine andere Mutter eingeteilt, Frühstück für die Kinder mit. Es sind um die 40 Kinder von denen einige nicht regelmäßig zu Essen bekommen und nur darauf warten, dass gegen 10.00 Uhr morgens das Frühstück kommt.
Das Essen ist nicht irgendwie aus dem Feinkostgeschäft, aber es ist frisch, lecker und gesund, was den meisten echt fehlt.
Montag bis Freitag bringt also eine Mutter das mit, was sie möchte. In der darauffolgenden Woche eine Andere.
Das Essen ist zwischen 12 - 18€  das ist echt nicht zu teuer - aber meistens packen die Frauen sowie so mehr drauf.
Gestern bin ich also einmal mitgefahren und habe das gesehen und dabei wurde mir dann auch erzählt, dass die Kinder das Essen teilweise nicht essen, sondern mit nach Hause nehmen und es beispielsweise der Mutter oder den jüngeren Geschwistern geben.
Zum Glück haben die Lehrer schon mit den Eltern geredet, dass das Essen ausschließlich für die Kinder bestimmt sei und nicht für die Erwachsenen.
Zudem war gestern auch noch der Geburtstag meines Vaters hier und der hat auch gleichmal einen Schokoladenkuchen springen lassen.
Dann waren alle noch ein bisschen glücklicher haha.
Ich versuche in den nächsten Tagen noch mehr Fotos zu sammeln und dann endlich einmal meinen Blog vollständig zu updaten.

Saludos,
Johannes