Montag, 10. Februar 2014

¡Ole!

Der Eintrag hier wird vielleicht oder sicherlich nicht jedem gefallen, denn jetzt geht es um den aus Spanien eingeführten und hier sehr beliebten Stierkampf.
Am Samstag fand hier in Tepic einer statt und für diesen sind extra meine zwei Opas aus Guadalajara mit dem Bus gekommen.
Ich habe die Karten nicht gekauft, aber man muss schon im Dreh von 20-30€ umgerechnet rechnen und dieses Stadion oder Arena war sehr klein, also keine Ahnung was man dann in einer Großstadt wie Guadalajara mit 6 Millionen Einwohnern bezahlt.
Wir sind also gegen halb 4 hier losgefahren und waren gegen 4 dann mit Bier, Erdnüssen und Chips im Stadion. Die Arena war nicht wirklich besonders, es war relativ alt und sehr einfach, aber es geht ja auch nicht um das Gebäude, sondern um den Kampf.
Auf dem Programmheft standen drei verschiedene Kämpfer mit jeweils 2 Stieren, also 6 Stiere in nur 3 Stunden.
Dann ging es los mit dem ersten Stier.
Zuerst kam ein Mann mit einem Schild mit Informationen über das Tier - also Gewicht, Name und auch aus welcher Zucht es kommt.
Dann kam der Stierkämpfer auf einem Pferd herein und hat sich erstmal feiern lassen und nachdem dann die 20 min Show vorbei war, kam endlich der erste Stier.
Meine Mutter hatte mir vorher erklärt wie so was läuft und das am Anfang der Stier gereizt wird und dann wird er getötet.
Der Stier stand also da und wusst nicht wirklich was er machen sollte und kurz darauf kamen 2 Männer auf Pferden und mit Speeren herein und diese sollten jetzt eben den Stier reizen.
Sie stachen dem Stier in den Rücken und das war es dann auch schon.
Das Blut floss schon raus und als das dann noch nicht reichen würde, kommen noch 6 andere kleinere Speere die der Stierkämpfer selbst in den Stier rammt.
Dann wird, wie es jeder aus den ganzen Filmen kennt, mit dem Stier gespielt. Mit dem traditionellen roten Tuch wird dann vor dem Stier herum gewedelt. Das geht ungefähr 15 min so und so zeigt der Stierkämpfer was er alles mit dem Stier machen kann bzw. was er sich traut zu machen.
Zu guter Letzt kommt das Töten des Stieres und das kann man auf dem Pferd oder zu Fuß machen und der Kämpfer versucht den Speer zwischen Kopf und Rücken in den Stier zu rammen, dann geht alles am schnellsten, ohne große weitere Anstrengung.
Bei dem ersten Stier waren leider 3 Versuche nötig und der zweite Stich ging ernsthaft durch den kompletten Bauch und das ganze Blut floss raus und das war richtig, richtig eklig.
Wenn man alles "richtig" gemacht hat, fällt der Stier schnell um und wird dann raustransportiert. Traditionell wird das mit 4 Pferden gemacht, hier mit einem Auto (was viele richtig verärgert hat).
Dann kommt der nächste Stier - insgesamt 6 mal.
Nach ungefähr 3 Stunden war dann alles vorbei und 5 der 6 Stiere wurden getötet. Der letzte Stier durfte leben, weil er anscheinend ein "guter Stier" war und die Leute protestiert haben, als er getötet werden sollte.
Aber auch in Mexiko haben sich die Zeiten geändert und es ist nicht so, dass hier jeder Fan von "La Corrida de Toros" ist.
Vor der Arena fand eine Demo statt, selbst von meinen Freunden in der Schule waren nicht alle begeistert und auch ich fand das nicht toll. Mir ging es lediglich um die Tatsache, es einmal gesehen zu haben, einfach weil wir sowas in Deutschland nicht machen - nicht machen dürfen.
Ich habe ein Video hochgeladen - schaut mal rein, ist nicht so schlimm.

Johannes :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen