Dienstag, 24. Juni 2014

Goodbye 2.3 CCLT

Tut mir Leid, dass ich jetzt extrem lange nicht mehr geschrieben habe, aber ich hatte so viel zu machen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Ruta Maya fast einen Monat beansprucht hat, sind jetzt schon 4 der Austauschschüler aus Tepic heimgefahren und es gab etliche Abschiede.
Mein Auslandsjahr ist in 15 Tagen auch vorbei und ich kann es immer noch nicht glauben und ich will es auch nicht glauben. Ich werde dann einfach aus meinem jetzigen Leben gerissen und in mein altes geschmissen. Ich bin sogar schon wieder am suchen, wohin es das nächste Jahr gehen soll haha.
Jetzt erstmal zum Blog.
Der große Teil meines Jahres fand ja in der Schule statt und dort habe ich dann auch viele meiner mexikanischen Freunde gefunden.
Ich kann mich noch genau an den ersten Tag erinnern, als mich alle so übertrieben begrüßt haben und ich mich noch nicht einmal mit allen unterhalten konnte, weil mein Spanisch ja noch aus ein paar Wörtern bestand.
Ich habe, als ich mich dann zum Schluss verabschiedet habe, gar nicht gemerkt, dass mir meine Klasse echt wichtig geworden ist und ich einige Leute echt extrem vermisse.
Ich hatte hier ja keine Verpflichtungen und ging jeden Tag ohne Stress in die Schule und dadurch hatte ich eben viele Kontakt mit Leuten und weniger mit Schul zeug.
Ich hatte alle auf meine Abschiedsparty eingeladen, über die ich übrigens auch noch schreiben muss...
Ich hänge ein bisschen hinterher.
Der Hauptunterschied zwischen meiner Klasse hier und in Deutschland war eindeutig, dass hier mehr Leben im Raum war und in Deutschland wurden wir sogar die Friedhofs Klasse genannt, weil niemand irgendwas gesagt hat.
Als ich so nach 4-5 Monaten dann relativ gutes Spanisch hatte, konnte ich endlich mit allen reden und dann wurde es erst richtig lustig. Wir hatten Insider Witze und jeder Tag wurde lustig haha.
Die meisten meinten schon, dass sie mich in Deutschland besuchen kommen, aber das sagen mir alle Mexikaner und im Endeffekt kommt ja dann doch keiner.
Naja, der Pesos ist schon etwas anderes als der Euro.
Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr zurückkommen kann und dann sehe ich ja alle wieder.
Ich hasse es, jetzt schon Tschüss sagen zu müssen. Es kommt mir vor als ich wäre ich letzte Woche erst ins Flugzeug in Deutschland gestiegen..

Johannes :)

Freitag, 13. Juni 2014

Ruta Maya

Kennt ihr diesen Moment, wenn ihr euch ein Jahr auf etwas freut und nach gefühlten drei Tagen ist alles wieder vorbei?
Endlich war es soweit und die wahrscheinlich beste Reise meines Jahres stand bevor. Die Ruta Maya. 
Ich habe es endlich hinbekommen meine Koffer mit dem vielen unnötigen Zeug zu verschließen und dann brachte mich meine zweite Gastmutter am Nachmittag zum Busbahnhof. Dort standen schon alle und ich freute mich endlich wieder allen zu begegnen. Schon im Bus begannen alle zu schreien und haben sich gefreut auf die drei Wochen zusammen. Erster Halt: Ciudad de Mexico. Wir schliefen im Bus, der ernsthaft nicht für solche Nachtreisen gedacht war. Die Sitze ließen sich nicht verstellen und alle erwachten mit Muskelschmerzen und Augenringen, aber wir wussten ja vorher, dass wir eh nicht viel schlafen werden. haha
Die Orte die wir in Mexiko besichtigt haben, habe ich zum großen Teil vergessen, weil wir teilweise nur eine Nacht in den Städten verbracht haben und am nächsten Morgen sofort wieder gewechselt sind. Wir waren an gut zwei Millionen Pyramiden. Jede war anders und jedesmal gab es eine komplett neue Geschichte dahinter und das absolute Highlight der Pyramiden war Chichen itzá - Eins der Weltwunder.
Mit der Zeit sind wir zu einer viel engeren Gruppe zusammen gewachsen, da die eine Woche im Camp oder auch in Queretaro nicht wirklich gereicht hatte. Es wurde immer lustiger, aber auch peinlicher. haha
Mein absolutes Highlight der ganzen Ruta Maya war Cancun! Das Hotel viertel in Cancun ist 20 km lang und erzieht sich über dem kompletten Küsten abschnitt. Natürlich sind dort viele Amerikaner aber auch Europäer, was bedeutet, dass viel in Dollar bezahlt wird und sogar die Händler sagen dir die Preise in Dollar, obwohl man sie in Spanisch anspricht. 
Cancun ist, da der Pesos so schlecht liegt, für viele Mexikaner sehr sehr teuer und die meisten können sich den Urlaub dort nicht leisten. Eigentlich so wie wir Austauschschüler, die eigentlich immer knapp bei Kasse sind. :P
Der Strand in Cancun, Playa del Carmen und in Tulum (im letzten Bild) sind richtig geil und auf jeden Fall einen Besuch wert!!
Das Wasser hat sieben Blau töne und der Sand ist komplett weiß und sauber. Der geilste Strand der Welt!
Nach drei durchgeplanten Wochen und Action jeden Tag, kamen wir nach einem kompletten Tag im Bus wieder in Tepic an und dann war es ein sehr trauriger Abschied, weil wir nicht wussten, wann wir uns alle wieder sehen werden. In Europa geht das ein wenig einfacher als die Leute zum Beispiel aus Brasilien. 
Es war ein erstes Gefühl, wie ich mich also dann in einem Monat fühlen werde, wenn es nach Deutschland zurückgeht. 
Ich kann gar nicht alles erzählen, was wir zusammen erlebt haben, aber ich werde viele neue Erfahrungen mitnehmen und auf jeden Fall auch viele echte Freunde. Es war eine super geile Zeit und ich bin richtig froh, dass ich die Möglichkeit hatte mitzugehen. 
Ich hoffe ich sehe alle bald mal wieder!

Johannes :)


Sonntag, 11. Mai 2014

Mother's day

Am 10.Mai ist Muttertag hier in Mexiko und anders als in Deutschland und fast überall auf der Welt ist das immer dieses Datum und nicht der Sonntag drauf. 
Diesen Samstag wurde also hier den Müttern gedankt und meine Familie feiert ja sowie so jeden Samstag zusammen und  an diesem Tag wurde dann einfach ein bisschen festlicher Essen gegangen. 
Am Sonntag war dann endlich auch in Deutschland Muttertag und ich habe deshalb auch mit meiner geskyped.
Hier gibt es einige Austauschschüler, die sich von ihren Eltern unter Druck gesetzt fühlen. Andere haben sogar Angst mit ihnen zu reden, weil sie so streng seien. 
Ich hatte bei meiner Mutter und bei meiner ganzen Familie noch kein einziges Mal hier in Mexiko das Gefühl, dass sie mich nicht mehr unterstützen würden oder irgendwie enttäuscht seien. 
Ich weiß, dass sie immer hinter mir stehen und ich mich immer auf sie verlassen kann - selbst wenn ich hier irgendwie Probleme hätte oder Stress mit Eltern oder Freunden.
Ich kann mich noch genau an den ersten Tag oder besser an die ersten Momente erinnern, wenn ich meinte, dass ich gern ein Auslandsjahr machen möchte und meine Schwester war natürlich über glücklich endlich mal Einzelkind zu sein und meine Mutter dachte sich noch nichts groß. 
Als ich dann von der Idee aber nicht loslassen wollte und anfing nach Informationen zu suchen und auch nach der passenden Organisation, dachte meine Mutter dann auch ein bisschen ernster darüber nach.
Sie half mir bei der Suche von Organisationen; fragte ihre Kollegen und alte Freunde, ob irgendjemand ein paar Tipps hätte. 
Selbst als ich dann bei Rotary kleben geblieben bin und dann schon die Anmeldung und Bewerbung schreiben musste, war das Jahr noch so weit weg. 
Die Vorbereitung auf das Auslandsjahr ist kein Moment oder eine Sache, es ist ein Prozess mit dem man immer mehr mit dem Gedanken vertraut gemacht wird. 
Auch wenn meine Mutter sehr viel arbeitet und Abends müde nach Hause kommt, sind wir trotzdem noch durch die halbe Fränkische Schweiz gefahren um Unterschriften einzusammeln.
Ich habe, ohne es wirklich zu bemerken, auf einmal viel Zeit von meiner Mutter in Anspruch genommen und meine Schwester ein bisschen vernachlässigt, aber es war zu keinem Zeitpunkt so, dass meine Schwester sich irgendwie beschwert hätte oder sauer geworden wäre. 
Sogar meine Großeltern sind mit mir zur ersten Vorstellung von Rotary gekommen, kamen mich bei jedem Camp mit abholen und sind sogar zweimal mit mir nach Frankfurt gefahren um das VISA zu besorgen und mich dann schließlich auch in den Flieger zu setzen. 
Ich bin stolz und dankbar eine Familie zu haben auf die ich mich 100 prozentig verlassen kann und ich wollte das jetzt einfach mal hier in dem Post hier schreiben.
Ich habe hier drei Mütter dazu bekommen, mit denen ich mich super verstehe und mit denen ich auf jeden Fall noch in Deutschland Kontakt haben will, aber Zuhause ist es halt immer noch am Schönsten!
Mama ich vermiss euch extrem und ich freue mich schon, wenn ich alle dann in 2 Monaten wieder sehen kann, aber heute genieße einfach deinen Tag.
Fröhlichen Muttertag! :)

Johannes

The Paradise

Jetzt kommt endlich einmal etwas über meine neue Familie.
Ich bin ja schon seit zwei Wochen mit den Almeidas, davon war eine Woche in Querétaro. Ich hatte noch nicht viel Zeit mit der Familie und werde es auch leider nicht haben.
Ich gehe in einer Woche für fast vier Wochen auf die Rundreise und dann habe ich noch knapp einen Monat bis zu meinem Abflug.
Die Familie hat vier Kinder - drei davon machten ein Auslandsjahr mit Rotary in Deutschland, nur der jüngste ging nach Japan. Er heißt Diego (17) und mit ihm habe ich auch den meisten Kontakt, weil er noch im Haus wohnt und alle anderen schon zum studieren in andere Städte gezogen sind. 
Diese Familie kennt durch die Kinder, die im Ausland waren, natürlich auch die Aufnahme von Austauschschülern super und haben auch schon ihr "Ritual" bei der Ankunft. 
Meine Familie nimmt alles jetzt ein wenig lockerer, weil sie ja alles schon gewohnt ist und ich hatte am Freitag, nach ungefähr einer Woche mit der Familie, schon meine erste Party mit den Austauschschülern.
Auf die Frage, ob ich eine mache dürfte, kam die Gegenfrage ob mehr als 50 oder weniger als 50 Leute kommen würden. 
Ich fühl mich jetzt schon so wohl in der Familie und auch mit den Onkels und Großeltern läuft es super. 
Die ganze Familie trifft sich Samstag immer und verbringt dann den Mittag und Abend zusammen, auch Sonntags gehen wir immer zum Abendessen hin und so versuchen sie ein bisschen das Familienleben zu regeln.
Kommen wir mal zum Titel des Posts: 
Am Freitag war ja wie gesagt, diese kleine Party und die haben wir in dem Park gemacht, den meine Familie gekauft hat. 
Seit 17 Jahren arbeiten sie an einem Projekt für die Zukunft.
Sie kauften damals nur Land mit Sand und jetzt ist es ein super angelegter Rasen mit Fluss und Haus, das Restaurant ist fast fertig und bald kommt noch eine Sauna, Pool, Hotel, und Häuser hin. 
Meine Eltern arbeiten viel und so gut wie jeden Tag. Sie arbeiten zwar von zu Hause aus, aber mein Vater sitzt so gut wie den ganzen Tag am Computer und auch meine Mutter fängt Sonntag früh um 8.00 am Tisch an zu arbeiten.
Sie haben den Park nur angelegt, um für die Zukunft vorzusorgen. 
Trotz der vielen Arbeit sind es bis jetzt die lustigsten Eltern die ich hatte und auch die, mit denen ich viel Freiheit habe. Ich schreibe ihnen Nachrichten wo und mit wem ich rumhänge und wann ich zurückkomme und dann gibt es da keine Probleme. So ist meine Mama in Deutschland ja auch und das ist auch der Grund warum ich mich nach so kurzer Zeit schon so wohl fühle. 
Diego freut sich, dass er endlich mal einen jüngeren Bruder hat und er fährt mich überall hin, holt mich von Partys ab oder wir gehen zusammen hin. 
Den Rest meiner Brüder kenne ich ja auch schon. Meine Schwester lernte ich schon im September kennen und die anderen zwei Brüder, die in Mexiko Stadt leben, habe ich auf meine Reise in die Hauptstadt kennengelernt. 
Die komplette Familie ist Mitglied im Club Rotary und mein Opa ist seit über 45 Jahren im Club tätig und so geht alles irgendwie leichter. 
Ich kam ins Haus und dann sind wir gleich ein paar Regeln durchgegangen. Sie hat mir mein Zimmer gezeigt und wo Sachen wie Seife, Zahnpasta und Co. sind. Ich gab ihnen die Geschenke, die ich aus Deutschland mitgebracht habe und das war schon der erste Tag. 
Ich werde hier noch viel erleben, auch wenn ich fast keine Zeit habe, aber wenn ich mich nach einer Woche schon so wohl fühle - mal sehen wie es dann in zwei Monaten ist haha. 

Johannes :)



Donnerstag, 8. Mai 2014

62 Days

Weil jetzt die wichtige und leider auch letzte Reise in meinem Auslandsjahr ansteht, fängt man natürlich auch wieder an ein bisschen über Deutschland nachzudenken.
Über das, was man mal Alltag nannte und in was ich jetzt zurückkommen werde.
Heute auf den Tag genau bleiben mir noch 62 Tage in Mexiko, die ich mit meinen Freunden hier und meinen Familien verbringen kann. Natürlich ist das jetzt auch nochmal die letzt Chance so richtig die Sprache zu nutzen und das ein oder andere noch zu verbessern.
Ich habe mir mal so im Verlauf des Jahres immer wieder meine alten Bilder angeschaut und irgendwie kommt es mir nicht vor, dass ich mein komplettes Leben vor 9 Monaten quasi aufgegeben hatte, um ein Neues zu starten. Ich kann auch nicht sagen, dass ich es vermissen würde.
Klar freue ich mich auf Deutschland, aber ich habe kein Heimweh! Ehrlich gesagt kam ich noch die an den Punkt hier, wo ich mir dachte: Mist, ich will wieder nach Deutschland.
Ich denke jetzt schon über Sachen nach, die ich meiner Familie und meinen Freunden unbedingt zeigen will. Das geht vom Essen über Gewohnheiten und den mexikanischen Stil zu leben.
Ich bin Stolz auf Mexiko und mein Jahr und Dankbar für alles was ich erleben durfte, aber bevor wir hier zu weit abschweifen - Ich habe ja noch Zeit, auch wenn das viel zu wenig ist.
Ich muss die ganze Zeit schon über den Moment am Flughafen nachdenken, wenn ich meine Familie nach 11 Monaten, mit einer Entfernung von ungefähr 9.447,11 km und 8 Stunden Zeitunterschied, wieder sehe.
Das wird ein besonderer Moment, über den ich aber erst schreibe, wenn es soweit ist!

Johannes :)