Samstag, 28. Dezember 2013

Merry Christmas ♫


Eigentlich wenn man über die Weihnachtszeit redet müsste da jetzt von Train - Shake up Christmas stehen, aber hier ist Weihnachten ein bisschen anders.
Am 23. Abends sind wir noch einkaufen gefahren und haben ein paar Besorgungen gemacht, fehlende Zutaten für das Essen und auch ein bisschen Alkohol. Während man in Deutschland eine Flasche Wein öffnet, ist hier mal wieder der Tequila wichtig, aber auch Sekt und wein dürfen nicht fehlen. Resultat: 3 Liter Sekt, 3 Flaschen Wein, 2 Flaschen Tequila und Zeug, was ich nicht wirklich zuordnen konnte. Am 24. hab ich dann gegen 12.00 Uhr mit meiner Familie in Deutschland geskyped und dann auch leider festgestellt, dass mein Paket noch nicht da ist, was ich vor 2 Wochen schon losgeschickt hatte. (Das war extrem teuer!) Ein bisschen komisches Gefühl war das schon, weil es ja das erste Weihnachten ohne Familie war, aber irgendwie war ich nicht wirklich traurig oder hatte Heimweh, nicht weil ich meine Familie hasse, sondern einfach weil hier weder Schnee liegt, noch sind die Temperaturen so, wie das an Weihnachten der Fall sein sollte. Hier gibt es keinen Weihnachtsmarkt, keinen Glühwein und auch nicht alle Häuser sind geschmückt. Hier läuft keine Weihnachtsmusik, sonder wie immer Banda und Co. und für mich war das ganze Weihnachtsfest einfach eine andere Party. Ich habe also per Skype zugeschaut wie meine Familie die Geschenke auspackt hat, hab dann noch allen Frohe Weihnachten gewünscht und dann bin ich off.
Danach ging es hier weiter mit Sachen wechseln und Vorbereiten. Wir hatten 2 Hühnchen, ich geh mal von aus, dass das Hühnchen waren, Salat und Punsch (Schmeckt ein bisschen wie der Kinder Punsch in Deutschland mit Früchten). Gegen 8 kamen dann so die ersten Gäste und ab 9 war die Musik an und wieder wurde getanzt. In Deutschland feiert man normalerweise nur mit seiner engen Familie und vielleicht noch Oma und Opa dazu, aber hier kommen echt alle. Onkels, Cousins, Neffen, Großenkel und wir waren auch entsprechend viele. Das Dinner war dann um 12 - 12.30 in der Nacht und jeder aß wann er wollte. Es gab auch Feuerwerk und ein paar Knaller, aber keine Geschenke - diese bringt nämlich das Christkind erst am nächsten Morgen. Um 5.00 Uhr bin ich ins Bett und war echt fertig. Essen um 12 und tanzen bis 4.30 Uhr.
Am nächsten Morgen standen meine Brüder schon um 8 wieder auf, weil sie ja schauen wollten was das Christkind gebracht hatte und dann gab es ganz normale Sachen. Kurz geschockt hat mich, weil ich ja in Jesus Maria gewesen war mit Kindern, die eine Tüte Süßigkeiten bekommen hatten, dass hier die Wünsche schon teurer waren. Iphone, teure Klamotten, Instrumente - Im Endeffekt gab es dann kein Iphone und auch die Klamotten blieben im bezahlbaren Bereich, aber schon die Tatsache zwischen Smartphone und Süßigkeiten ist gewaltig und leider auch ganz normal hier in Mexiko. Man soll nicht glauben, dass die Mexikaner kein Geld haben, aber dieser Unterschied zwischen Arm und Reich ist so groß. Hier gibt es auch Porsche, BMW, Gucci und Co - nur einfach bestimmte Leute, die sich das leisten können.
Nachdem dann am 25. die Geschenke endlich da waren ging es um ungefähr 3 Uhr wieder weiter. Weihnachten feierten wir mit der Familie der Mutter und jetzt fuhren wir auf eine Posada um mit der Familie des Vaters zu feiern. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Familien immer größer werden und wieder waren massige Leute, die ich nicht kannte !?
Nach dem Essen wurde gespielt und echt jeder hat mitgespielt. Das ging über "Reise nach Jerusalem", bis zu "Verkleide einen Mann als Frau". Die Pinata durfte natürlich auch nicht fehlen und dann kam das, was es so in Deutschland nicht immer gibt. Austausch der Geschenke:
Man wurde schon 2 Wochen gefragt, ob man mitmachen möchte, dann hat man einen Namen aus der Familie gezogen und im Wert von umgerechnet 18€ ein Geschenk gekauft.
Dann fing einer an und gab das Geschenk seiner gezogenen Person, derjenige dann wieder sein Geschenk an seine gezogen Person usw.
Das war echt lustig und sogar ich hab war bekommen :)
Von 18€ kriegt man nicht die Welt, aber es ging auch nicht um das Geschenk, es ging um den Spaß!
Gegen 10 war auch das vorbei und wir fuhren heim und ich durfte endlich schlafen, weil das hatte ich echt nötig!
Das war mein einziges Weihnachten in Mexiko und so schnell wie es gekommen ist, war es auch wieder vorbei und jetzt freu ich mich auf Neujahr und auf 2014. Ich geh mal von aus, dass auch an dieser Party viel Alkohol laufen wird und mal sehen ,wie das so wird, weil diesmal feier ich das mit der Familie, mit der ich auch die Posada gefeiert hatte.
Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr, ganz viel Glück im Jahr 2014 und hoffentlich halten die guten Vorsätze lange! :)
Johannes :P









Montag, 23. Dezember 2013

Bienvenidos a Jesus Maria

So, auch ich bin wieder da. Jetzt wäre eigentlich die passende Zeit mal was über Weihnachten zu schreiben, weil das ja irgendwie in 2 Tagen ist. Ich hab ein Paket für meine Familie losgeschickt und sollte auch 2 bekommen, aber irgendwie sind alle 3 noch nicht angekommen - wird wohl nix mit meinem Bier zu Weihnachten :( Naja egal.
Meine Mutter arbeitet auf der Volksbank in Forchheim und zusammen mit ihren Kollegen verkaufen sie alte Sachen zu Weihnachten, gibt einen Gewinn von ungefähr **€ und dieses Geld haben sie und ihre Kollegen mir zu Verfügung gestellt. Ich sollte also hier zu Weihnachten irgendwas für die Kinder machen.
Dieses Rollstuhl Aktion kennt ihr ja schon, aber irgendwie wollte ich das nicht machen - Ich wollte auch nicht irgendein Rotary Ding unterstützen, ich wollte was für die Kinder machen. Mein vorheriger Vater meinte, dass er Süßigkeiten für die Kinder kaufen würde, die sich sonst nicht wirklich ein Weihnachtsgeschenk leisten können und er hat mich gefragt, ob ich mitkaufen wolle. Kurz mal Mama gefragt und dann war das Zeug auch schon gekauft :)
Am Dienstag war dann ein Rotary Meeting des Club, wo mir dann alle gedankt haben und das dies eine große Geste sei und ja, dann kam auch noch, dass das ganze ja eh 5 Stunden von hier weg ist und das sie allen ein Frohes Weihnachten wünschen. Ich dachte, dass das hier stattfindet, aber anscheinend haben wir diese Süßigkeiten nur gekauft, damit sie andere Leute verteilen und wir dann vielleicht ein paar Fotos bekommen.
Ein bisschen Geschockt habe ich dann einfach in die Runde gesagt - "Ich will mitfahren!"
Ich habe mit meinem alten Vater geredet, ob es klappt und er meinte, dass aus dem Club einer mitfahren müsse, weil das sonst nicht hinhaut. Meine Eltern gefragt und den Präsidenten des Club und jaaaa - der Präsident meinte, dass er fahren würde und wenn ich wollte könnte ich mit! Meine Eltern meinten, dass sie Sonntag schon nach Guadalajara fahren würden, wo ich Weihnachten und Neujahr verbringe, aber ich könne im Bus nachkommen und kein Problem :)
Am Samstag gegen 11 war ich dann also am Haus des Präsidenten, Enrique und dort warteten schon drei des Rotaracts Tepic Tlatoani. Wir hatten nur so ein kleines Auto (2 vorne und 3 hinten, auf der Ladefläche) und unser Gepäck, 5 Pinatas und unser Gepäck, das ganze wurde ne ziemlich enge Sache, aber auch egal. Alle waren wieder mal übel nett und dann war die Fahrt auch sehr witzig und die 4 Stunden gingen auch schnell rum. Die Strecke an sich war grausam - lauter Kurven, rechts links rechts links rechts - mist, war mir schlecht! Außerdem wechselte ständig das Wetter, mal kalt dann wieder warm, aber die Aussicht war Wahnsinn.
Dort angekommen haben uns der Pfarrer und die anderen Leute aus der Kirche erwartet und dann gab's endlich Essen. Die Kirche ist da sowas wie das Oberhaupt des Dorfes. Ich hab mich sowie nicht gefühlt als wäre ich im Jahr 2013 sondern 60 Jahre vorher - Warum, erklär ich nachher. Nach dem Essen fing die Posada der Kinder an und dann war halt übliches Posada Zeug. Pinata, Pozole (Suppe mit Fleisch, Bohnen, Zwiebeln und Limon), Lieder wurden gesungen und dann kamen endlich die Süßigkeeeeiten :)
Andere Leute hatten Spielbälle gekauft, Enrique hatte für jeden Bleistifte mit und ich hab mit Rotaract die Tüten verteilt.
Die Kinder sahen gar nicht so arm aus, aber ich glaube, dass sie wahrscheinlich extra für diesen Anlass ihre besten Klamotten rausgeholt hatten. Die Schuhe sahen teilweise ziemlich zerfetzt aus, meistens waren das eh nur so Schlappen. Viele sprachen überhaupt kein Spanisch, es ist eine Art Dialekt und deshalb konnte ich mit denen gar nicht reden.
Um 8 sind wir ins "Hotel". Fehler: Um 8 an einem Samstag und ein Hotel war das nicht. Ich ging auf die Toilette und hab das Teil gesucht, wo man alles runterspült, aber das war nicht da. Nach 10 min suchen, schrie Enrique, ob alles klar ist und ich meinte, das hier was abgebrochen sei, dann meinte er nur -Nein, da ist ein Eimer und da ist Wasser und du musst das jetzt selber wegmachen. Um am aller geilsten war, dass ich mir die Zähne auch in diesem Wasser putzen sollte. Ich hab mir also die Zähne in einem riesigem Eimer mit Wasser geputzt, wo ich nicht weis, wo das her kam.
Am nächsten Morgen meinten ja alle um 6 aufstehen zu müssen und dann ging es um halb 8 zum Frühstück und ich war so fertig! Da wir so früh ins Bett sind war ich schon um 3 Uhr wieder wach und bin um 5 wieder eingeschlafen und um 6 ging ja der Radau los. Um 7.30 hab ich auch noch keinen Hunger, aber egal. Alle waren wieder so freundlich und dann erträgt man das einfach :)! Danach gings in die Kirche und gegen 11 sind wir dann heimgefahren. Allen noch Tschüss gesagt und ich wollte einfach mal duschen gehen :( Nach weiteren 4 Stunden im Auto, bin ich dann total fertig in Tepic angekommen und dann Überraschung - Johannes, du fährst jetzt gleich mit dem Bus nach Guadalajara weiter, also nochmal 3 Stunden. Der Präsident hat mich also zur Station gefahren, ist aber nicht ausgestiegen und dann stand ich da. Mit 4 Tüten, ausgeschaut wie ein Penner, die Haare überall und dann erstmal aufs Klo, dort habe ich die Sonnenbrille runter und hab einfach gemerkt, das ich übel Sonnenbrand im Gesicht hatte und sau rot war, weil ich auf den Auto hinten in der Sonne geschlafen habe. Ich war dann so froh nachdem ich das Ticket gekauft hatte, im Bus zu sein und einfach bis Guadalajara zu schlafen.
Tut mir Leid, wenn das so genervt rüber kommt, aber es war einfach extrem peinlich, außerdem kann man mich ohne Dusche am morgen sowie so vergessen!
Zu den Kindern und den Süßigkeiten. Irgendwo hatte ich mir das anders vorgestellt, aber im Endeffekt war es perfekt. Dieses Gefühl wenn einer zu dir "Danke" sagt, weil er weis, dass das wahrscheinlich sein einziges Weihnachtsgeschenk bleiben wird, ist echt unbeschreiblich. Mein Club hat sich auch bei mir bedankt, aber wäre ich da nicht mit hingefahren, hätte ich viel verpasst und einige wichtige Momente einfach nicht mitbekommen. Auf dem Heimweg trafen wir noch viele Kinder, die zur Posada nicht kommen konnten und denen haben wir dann auch noch Tüten gegeben und neben den Kinder, die sich freuen, sind auch die Eltern glücklich und das ist so genial - Das lässt sich nicht beschreiben und auch nicht auf Fotos zeigen. Das muss man erleben!

Johannes :)








Freitag, 6. Dezember 2013

New Family


Hola Chicos - leider komme ich jetzt dazu euch etwas über meine neue Familie bzw. den Wechsel von der Alten zu erzählen, gab nämlich ein paar Schwierigkeiten.
Am 15.November war er also soweit, der Wechsel der ersten Gastfamilie und eigentlich dachte ich, dass der ein bisschen anders  verläuft. Man lebt ja nur 3 Monaten mit einer Familie und trotzdem war es echt schwer "Tschüss" zu sagen. Ich hab meine Sachen gepackt, war ein letztes mal mit ihnen essen und dann fuhren wir in das Haus eines Rotariers. Dort waren dann ein paar Snacks und einige Ansprachen, wegen blablabla.
Als wir dann etwas über unsere Familien erzählen sollten, habe ich einfach drauf los gesprochen und das gesagt, was ich gedacht habe. Was wir unternommen hatten, wie nett alle zu mir waren und auch das ich nicht wechseln möchte. Als dann einer meine Schwester gefragt hat, ob sie mich vermissen würde fing sie an zu weinen und kam dann zu mir her. Ein denkbar schlechter Zeitpunkt ein Foto zu machen, aber klar wurden auch da welche gemacht. Meine Mutter hatte auch Tränen in den Augen und ich meinte nur so: "Wann können wir Heimfahren" Naja..
Ich kannte meine neue Familie schon und deshalb wusste ich auch gleich worüber ich reden konnte und als sich dann alle verabschiedet haben und die Exchangers die Plätze der Familien gewechselt hatten, war eigentlich das Schlimmste vorbei :)
Noch dem Auto hinterher gewunken und dann ab ins neue Zuhause. Meine Mutter hat mir versucht alles so schön wie möglich zu machen, haben noch gegessen, viel geredet, sind die Regeln durchgegangen und dann durfte ich in mein riiiiesiges Bett :) Das ist so cool, ich habe einen Fitnessraum, Sauna und ein Trampolin und wohne ziemlich zu einer anderen Austauschschülerin aus Deutschland.
Am nächsten Tag, noch ein bisschen benommen, den Koffer nochmal gepackt, weil wir gleich nach Guadalajara gefahren sind auf eine Hochzeit. Mal ganz davon abgesehen, dass ich die erste Nacht mit einer komplett fremden Familie hatte, durfte ich jetzt auch noch die noch fremdere Verwandtschaft kennen lernen.
Schwamm drüber: Mariachi getanzt, viel gegessen, gesungen und mit Leuten geredet, nur so findet man ja wieder neuen Anschluss. Hatte sofort wieder neue verrückte Onkels und neue Cousins, die mich auch auf Partys eingeladen hatten. Am nächsten Tag hat mich mein Opa sofort mitgenommen und die Stadt gezeigt und ich bin echt immer wieder begeistert wie offen hier alle sind - ich meine, ein komplett neues Kind, 24 Stunden und sofort der neue Enkel :)
Dann waren wir ein bisschen Shoppen und am Abend die nächste Party mit der Familie vom Vortag und mehr neuen Freunden. Also ich kann mich nicht beschweren, dass ich hier zu wenig Freunde hätte :)
Am Mittwoch gings mit Mama und Bruder wieder zurück, weil meine Schwester,Papa und anderer Bruder auf einem Justin Bieber Konzert in Mexiko City waren. Apropo ich habe hier meine Eltern, meine Brüder Hiram (14) und Eliu (10) und eine Schwester Rubi (11), ach ja und einen Hund.
Inzwischen lebe ich hier schon fast 3 Wochen, knapp nen Monat und ich mache viel mit der anderen aus Deutschland, ich habe zwar ein Gym unterm Dach, aber hier eins für umgerechnet 12€ und dann gehe ich da hin mit anderen Leuten, das mach dann mehr Spaß. Wenn es nach meiner Mama geht, muss ich den ganzen Tag essen und sie ist soo hilfsbereit - die Austauschschülerin, die vorher hier war meinte: Sie ist ein "Sweetheart" :) Sie ist sehr gottgläubisch und wir beten jedes mal vorm Essen und gehen regelmäßig in die Kirche, außerdem macht sie jedesmal ein Kreuzzeichen bevor sie los fährt. Hiram spielt richtig gut Klavier und Rubi ist ein Fan (ist fast untertrieben) von Justin Bieber, Eliu ist der geilste - ein bisschen verpeilt und hat immer gute Sprüche. Mein Vater arbeiten viel, knapp 3 Stunden von hier in Puerto Vallarta und deshalb sehe ich ihn nicht so oft, aber er ist extrem nett.
Ich versuche momentan, dass Gleichgewicht zwischen Party und Zeit mit Familie zu finden, weil Party zwar immer sein muss, aber ich deshalb meine Familie nicht vernachlässigen kann und auch nicht will, aber das wird schon.
Ich fange langsam an ein paar Sachen für Weihnachten für meine Familie in Deutschland zu kaufen und auch für meine Freunde etwas zu finden. Hab ein paar Plätzchen für mein Klasse gemacht und hab jetzt 4 Wochen frei *.* Ich bin momentan noch relativ gut gelaunt, mal schaun wie das an Weihnachten ändert und ich bin gerade echt am überlegen, ob ich an Weihnachten mit meiner Familie skypen sollte, weil ich dann glaub ich zu deprimiert bin. Wird sich schon alles geben!
Jetzt wisst ihr erstmal grob bescheid und falls ihr mir schreiben, skypen oder mit im Facebook adden wollt - Kein Thema, fragt mich einfach und traut euch! :)

Johannes


Eliu, Sandra, Hector, Rubi, Ich und Hiram macht's Foto 


Freitag, 15. November 2013

Bye old Family


Als ich vor ungefähr 3 1/2 Monaten angekommen bin, hätte ich nie gedacht, dass dieser Tag so schnell kommen würde. Mein Vater meinte damals, dass ich sein Sohn wäre und alles in diesem Haus frei benutzen dürfe und ich dachte mir dann nur, ach die 3 - 4 Monate gehen sowie nie rum. 
Tja, sie sind doch umgegangen und heute ist der Tag des Wechsels der Gastfamilien!
Zeit für ein Resume:
Also die Familie Schwindel Flores Salazar war meine erste Gastfamilie und normalerweise ist es da ja immer am schwierigsten, aber die Familie hat mir richtig geholfen und durch die Gastfreundschaft der ganzen Familie hab ich mich nach 1 Woche schon aufgenommen gefühlt, was natürlich den Wechsel jetzt um so schwerer macht. Ich vergesse oft, dass ich irgendwo nur ein Austauschschüler bin und man es einfach nicht schaffen kann innerhalb von 3 Monaten ein Teil der Familie zu werden, aber fühl mich hier echt wohl und komm mit allen gut klar. Am Anfang meinte meine Familie, dass sie mir Mexiko zeigen wollen, den Character der Menschen und die Art des Lebens und ich würde sagen, dass sie das echt gemacht haben. Ich liebe Banda und Mariachi, auch wenn das andere Exchange Students nicht finden, aber ich liebs einfach irgendwie zu tanzen und drauf los zu singen, auch wenn das wahrscheinlich dann kein Spanisch ist :D
Ich erklär euch jetzt man ein bisschen die Familienmitglieder, vielleicht interessiert es euch ja :) 

VANESSA (5 Jahre)
Ich fang gleich mal mit der Kleinsten und der Geilsten an :D Vanessa erinnert mich ganz, ganz stark an meine Schwester in Deutschland, obwohl da irgendwie 10 Altersunterschied dazwischen liegen. Das muss am Namen liegen, denn meine dt. Schwester heißt auch Vanessa :)
Sie war einer der ersten, die mich akzeptiert haben und auch die erste die dann immer mit mir spielen wollte, sie kann meinen kompletten Namen und ich werd sie echt vermissen :D 
Jeden morgen werde ich von ihr mit "No quiero!" geweckt - Übersetzt heißt das so viel wie "Ich will nicht!", weil sie absolut und verständlicherweise keine Lust auf Schule hat. Man denkt ja, dass es nur an Montagen ist oder vor Prüfungen, aber nein, sie will nie in die Schule. Am Samstag geh ich Abens ein bisschen weg und Sonntag morgen um 8 geht die Tür auf und "Johannes, runter zum Frühstück oder Johannes, spielen wir?". Eine gemeinsamkeit mit meiner Schwester in Deutschland sind auch die Süßigkeiten! Sie will prinzipiell welche haben und wenn sie Hunger hat, dann muss das essen sofort da sein, oder sie hat keinen mehr :D Sie liebt tanzen und sie redet immer mit mir, auch in der Anfangszeit, wo ich ja so gut wie nichts verstanden hab. Vanessa hat große Augen und wenn dich diese anschauen, dann kannst du einfach nicht NEIN sagen :) 

ALEJANDRA (9 Jahre)
Die nächste in der Reihe ist Alejandra. Sie erinnert mich irgendwie an mich selber. Sie hat immer etwas daran auszusetzen was Vanessa macht und genau das Problem hatte ich auch in Deutschland :D 
Alejandra spricht sehr gutes Englisch und sie hat mir am Anfang auch viel geholfen und inzwischen habe ich auch für sie keine Tür mehr vor meinem Zimmer. Anfangs waren beide schüchter, aber jetzt kommen sie immer in mein Zimmer - egal wann :D Teilweise ist Alejandra strenger als meine Eltern bzw. Rotary hier :D "Johannes punkt 7 bist du hier unten, keine Minute zu spät!", ein bisschen zieh ich sie damit auch auf, aber inzwischen sind beide irgendwie schon meine Geschwister geworden :) Keine Ahnung was ich noch schreiben soll, aber ich hoffe echt, das wir den Kontakt halten und vielleicht kommen ja alle auch mal nach Deutschland :)

LALO (15 Jahre)
Jetzt ist Lalo, also eigentlich Eduardo an der Reihe :) Wenn ich ganz ehrlich bin, weis ich eigentlich garnicht was ich über ihn schreiben soll, weil er nicht so wirklich viel redet :D Anfangs dachte ich, dass er einfach noch ein wenig schüchtern ist, dann hab ich überlegt, ob ich irgendwas falsch gemacht hab, dann dachte ich, dass er mich einfach nicht leide kann und dann kam ich einfach zu der Erkenntnis, dass er einfach nicht gern redet :D 
Ich hab mit meiner Tante gesprochen und sie meinte auch, ich glaub seit er auf der Welt ist hat er nur 3 Sätze mit ihr gewechselt. Er hilft mir immer, wenn ich ne Frage hatte oder nicht wusste, was wo ist - er ist nicht unhöflich oder mault mich an, er fängt nur nicht von selbst einen Smaltalk an :D Er ist sehr sportlich und Taekwando ist wahrscheinlich sein Leben! Er hat dort viele Freunde und es ist sowas wie seine zweite Familie :) Lalo meint immer er isst so viel, aber irgendwie sieht man das nicht und das ist sehr deprimierend, weil ich hier nämlich täglich, manchmal auch 2 mal am Tag zum Spinning geh und man einfach alles sieht :D Ich werde in einem Jahr, wenn er 16 ist ein paar dt. Bier rüberschicken und dann bekommt er von mir die Erlaubnis die zu trinken :) 

MARYBELLA und ALEJANDRO (Marybell und Alex)
Ich hab mal die Alters zahlen weggelassen, damit keine Probleme bekomme :) Mit Alex hatte ich vor 3 Monaten den meisten Kontakt, einfach weil er in meinem Club ist und Englisch spricht und dann hab ich mich irgendwie an ihn dran gehängt und so hat er mir dann auch alles geklärt. Er ist ein Fan von Bier, auch wenn er noch nie das dt. Bier gekostet hat, und auch von Baseball bzw. Football. Er ist ein bisschen ängstlich, dass der Familie irgendetwas passiert, deswegen war mein Partyplan sehr stark von ihm abhängig und teilweise musst ich Clubs eine Woche vorher anmelden. Ein bisschen genervt hat mich das schon, aber er ist Arzt und hat wahrscheinlich schon mehr gesehen als ich und weil ich keinen Streit haben wollte, hab ich mich dann halt untergeordnet. Er würde für seine Familie jederzeit alles stehn und liegen lassen, selbst während einer Operation, da bin ich mir ziemlich sicher. Er geht selbst aber gerne auf Partys und hat auch gerne welche in seinem Haus, aber tanzen oder singen oder so, dass macht er nicht :) 
Mit meiner Mutter hatte ich anfangs nicht viel zu tun. Nicht weil ich sie nicht leiden konnte, einfach weil ich kein spanisch konnte. Sie wollte immer mit mir reden, hat prinzipiell alles im Facebook veröffentlicht und ist extrem nett zu allen. Seit das Spanisch besser klappt und ich jetzt sogar mit ihr zum Spinning geh, reden wir echt viel zusammen :) Sie liebt tanzen und singen und immer wenn irgendwo Musik ist, fängt sie an zu tanzen und sie ist irgendwie nicht schlecht drauf. Sie kocht extrem gut, was ich auch an meinen Hosen spüre und das ist voll schade, dass ich jetzt wechsel, obwohl jetzt alles so gut läuft! :( Naja so ist das Leben. 
Sie sind ja jetzt nicht tot oder so, und ich bin ja noch 7 Monate hier und dann werde ich natürlich den Kontakt versuchen zu halten und mal schaun wie es jetzt mit meiner nächsten Gastfamilie läuft. Ich kenne sie eigentlich schon relativ gut und meine neuen Geschwister auch und ich lass mich einfach mal überraschen :) 
Vielen vielen Dank an die ganze Familie Flores Salazar für die ersten 3 aufregenden Monate in Mexiko :) 
Ich weis, dass sie das nicht verstehen werden, aber ich sags ihnen dann auf Spanisch :) 

Johannes :)


Montag, 4. November 2013

Día de Muertos



Der Eintrag heute, sollte eigentlich an den Gestrigen mit dran, aber ich bin eingeschlafen :D
Vom 31. Oktober bis zum 2. November feiert Mexiko, nein - nicht Halloween, sondern den Día de Muertos!
Halloween ist tradionel von den USA, aber die Mexikaner haben ihren eigenen Tag und dieser wird dann auch richtig gefeiert. Am 31. passiert noch nichts, außer Vorbereitungen, aber am 1. November haben die meisten Schulfrei gehabt. Meine Schule natürlich wieder nicht, aber Ciencias muss ja immer ne besondere Rolle spielen :( In der Schule war ich aber trotzdem nicht, weil wir eingeladen wurden mit Rotex zusammen unseren eigenen Altar zu bauchen. Keine Ahnung wie sowas funktioniert, und als dann überall diese Holzkisten lagen und die Sonne runtergeknallt ist, dachte ich mir auch - Was'n toller Tag :D Er wurde aber noch schön, denn am Ende als wir fertig waren, sah er echt toll aus. Diese Altäre bauen viele Schule und viele Häuser machen sich auch selber einen. Darin kommen ein Foto des Verstorbenen, dem man gedenken möchte, sein Lieblingsessen, Kaffee - Bier, wenn er das gern getrunken hatte und auch seinen Beruf mit beispielsweise einem Arztkittel :) Am 2. November sind wir auf den Friedhof und wir hatten Schirme und Essen dabei und hatte keine Ahnung was passieren würde.. Dort angekommen waren auf einmal so viele Menschen da und die saßen da alle am Grab, haben gegessen, gelacht, Kinder haben gespielt und sogar ne Mariachi - Band ist da rumgelaufen :D Wir haben unseren Schirm aufgebaut, gegessen und 5 Stunden an diesem Grab verbracht. So nach und nach sind dann die anderen Familienmitglieder gekommen und haben Blumen gebracht und obwohl das auf einem Friedhof ist und der Tote einen halben Meter von dir begraben ist, ist das kein trauriger Anlass. Gegen 3 Uhr wurden dann Ballons verteilt, wir haben etwas auf die Ballons geschrieben: Viel Glück, Wir vermissen dich, Sehen uns bald, natürlich in Spanisch und dann haben wir kurz gebetet. Dann kam ein lauter Schuss und alle haben ihre Ballons losgelassen und dann flogen mehrere hundert Ballons in den Himmel ! :)
Auf einem dt. Friedhof darf man ja weder Essen noch irgendwie Bier trinken, meine Oma ist schon sauer, wenn ich überhaupt rede, aber hier ist das voll normal und mein Vater meinte sogar, dass Mexiko City die ganze Sache viel krasser aufzieht und dort alles noch viel größer gefeiert wird ... 
Gegen 4 gings dann wieder heim und ich hab mich fertig gemacht für eine "Día de Muertos"-Party in nem Club :)
Es wird gesagt, dass am 2. November gegen Mitternacht der Tote aus dem Himmel kommt und das Essen, das auf dem Altar bereit steht, isst und so den Kontakt zur Familie nicht verliert und sobald er kommt, soll er sich wie daheim fühlen. Nette Idee - aber keinen Plan, ob das wirklich funktioniert :D
Die Zeit geht extrem schnell und bald sind echt schon 3 Monate um, die ich jetzt hier bin.. Leider ist das auch mehr oder weniger der Stichtermin für den Wechsel der Familien :( In 2 Wochen bin ich hier raus und ein anderer Austauschschüler wird hier einziehen .. Darüber schreib ich aber nochmal mehr :)

Johannes !





Sonntag, 3. November 2013

Baseball and Wedding


Hey ho - Ist schon etwas länger her, dass ich euch geschrieben habe, aber irgendwie hat mir die Zeit gefehlt. 
Es hat sich einiges verändert und ich hab wieder viel gemacht, mal schauen, ob ich das zusammengefasst bekomme :D
Weil ich hier so viel esse und weil ich einfach alles hier probiere (probieren muss), dachte ich mir, gehst du doch mal zum Sport. Leider bin absolut unsportlich und mir fehlt jedes Mal die Lust irgendwas zu machen. Ich find es einfacher, dass Essen einfach sein zu lassen, als Sport zu machen :D 
Da ich hier aber keine Hungerkur einlegen kann, bin ich mit meiner Mutter zum Spinning gegangen. Sie geht regelmäßig und dann dachte ich "Ach egal!" und mit gegangen. Das geht immer eine Stunde, aber irgendwie war ich fertig und auf der Uhr waren gerade 20 min vergangen :( Nach der Stunde habe ich mich richtig gut gefühlt - und gleich so gut, dass ich jetzt eine Monatskarte habe und da jeden Tag hin gehe :D 
Weil mich irgendwie alle gefragt haben, was Spinning ist: 
Vielleicht kennt ihr Spinning aus dem Fernsehen, wo alle auf einem Fahrrad sitzen und einer vorne alles vormacht und die Leute anschreit, dass sie schneller strampeln sollen! :)
Vor 2 Wochen, Samstag früh am Frühstückstisch kam meinem Vater die brilliante Idee, dass ja am Abend ein Baseball Spiel stattfindet und nach ungefähr einer Stunde waren wir auch schon im Auto auf dem Weg nach Mazatlan. Ich bin ja schon meine spontane Familie aus Deutschland gewohnt, also war das jetzt nichts besonderes, auch die Tatsache, dass wir bis kurz vor Mazatlan noch kein Hotel hatten, hat mich nicht wirklich verunsichert :D Es war mein erstes Baseballspiel gewesen und es war genial! Ich hatte mit einer, zwei Stunden gerechnet, aber das wir da fast 4 sitzen würden hätte ich nicht gedacht. Anfangs schien es nicht, dass so viele Leute kommen würden, aber nach und nach füllte sich das Stadion und ich war endlich mal live dabei :) Zurück im Hotel (wir hatten, weil alles ausgebucht war, nur ein Zimmer - 6 Personen in 2 Betten !?) Glücklicherweise durfte ich auf dem Boden schlafen :D!
Am nächsten Tag ging es an den Strand und da waren wir dann auch an die 6 Stunden *_* Ich hatte beim letzten Strandbesuch mit meiner Schildkröte die Sonnencreme vergessen und dann habe ich den neuen Spitznamen "Cameron" bekommen, aus diesem Grund hatte ich diesmal auch viel drauf und nichts ist passiert :D Im Wasser hat mich ein Schwimmer mich gefragt, ob ich das Wasser nicht auch so toll finden würde wie er und ich so: Muy bien!. Das sind die Worte die eigentlich immer passen, aber dann kam gleich die frage, ob ich überhaupt Spanisch reden und dann blablabla, Austausch - Deutschland und Co. hat er mir Nachhilfe in Mexikanischer Geschichte gegeben und mich auch über Hitler aufgeklärt - Die Situation war so blöd, dass ich mir ernsthaft gedacht hatte, einfach zu gehen, aber nein - 60 min Aufklärung und Geschichte ! :) 
Nach dem wir dann geduscht und die Sachen gepackt hatten, gings ins Auto und zurück nach Tepic!






... Haha, jetzt wird's erst so richtig interessant :) 
Am 26. Oktober 2013 war die Hochzeit meiner Tante hier und die haben mich schon vor 2 Monaten eingeladen, aber irgendwie hab ich das voll verschlafen. Das Party - Wochenende ging dafür drauf, aber auf einer traditionellen Hochzeit dabei zu sein, war ein extrem cooles Erlebnis!
Obwohl die Hochzeit in Tepic stattfinden würde (2 km weg von Xalisco, wo ich lebe) haben wir uns ein Zimmer im Hotel genommen, wo die Party stattfinden würde. Mein Vater meinte, dass das einfach mit Vanessa und Alejandra wäre. Egal- auf jeden Fall ging's relativ früh, gegen 12 schon los ins Hotel. Natürlich viel zu früh da, hatten wir noch 7 Stunden um zu schlafen und zu duschen. Fragt mich nicht wieso, diese Logik habe ich bis jetzt noch nicht verstanden! 
Gegen 7 waren dann alle fertig und auf ging's, hoch in den Festsaal. Die komplette Familie war da und eigentlich dachte ich ja, dass ich alle kennen würde, naja irgendwie nicht. Nach der Trauung im Saal, zu der noch nicht aufgehört wurde zu reden, haben wir uns an den Tisch gesetzt und ich hatte Hunger! Im Gegensatz zu dt. Trauungen, bei denen die Kirche annähernd 3 Stunden dauert und alle ruhig sind, ist die Trauung nebensächlich und die Party das wichtige. Nach Millionen Fotos, fing die Banda - Band an zu spielen und nach dem Essen kam dann auch richtig Stimmung auf :) Zurerst der Tanz des Brautpaars und dann alle anderen, aber wirklich alle - auch ich :D Meine Eltern haben die ganze Zeit versucht mich mit einer 12-jährigen zu verkuppeln und nach dem ich dann 20 min mit ihr getanzt habe, war dann auch Ruhe :D 
Am besten fand ich ja einen Opa - keine Ahung, ob ich den schon an der Unabhängigkeitspary beschrieben habe, aber er schaut aus, als könnte er nicht mehr laufen, 90 Jahre alt und extrem dünn. Er läuft mit Stock und sieht fast nichts mehr. Als die Musik anging, wirft er auf einmal seinen Stock in die Ecke und geht auf die Tanzfläche und fängt an zu tanzen. Aber nicht nur irgendwie wackeln oder so - das war richtiges Tanzen und er hatte mehr Energie als so manch anderer! Er hat sich auf den Boden geschmissen und Luftgitarre gespielt und ich stand nur da und habe meinen Mund nicht mehr zu bekommen :O Das war der absolute Wahnsinn und ich find den sooo Klasse!
Gegen 3 Uhr früh sind dann die letzen nach Hause und auch wir haben uns dann auf's Zimmer zurückgezogen. Vanessa ist schon um 9 eingeschlafen und weil wir nicht wussten wohin, hat sich unter dem Tisch geschlafen, während oben gegessen wurde :D 
Am nächsten Tag gings gegen 11 heim und um 2 gleich wieder weiter.
Teil 2 der Party:
Dem Brautpaar war sichtlich an zusehen, dass der schlimme Teil jetzt vorbei war und dann war das eine kleinere Party mit Pool, Tacos, Musik und allen Freunden :) Gegen 7 war auch das vorbei :)
Ich hab mich riesig gefreut, dass ich kommen durfte und trotz der Aufregung und allem drum und dran, meinte dann mein Onkel, dass er richtig glücklich war, dass ich gekommen bin! :))
Auch wenn ich anfangs schon ein recht gutes Verhältnis zu ihnen hatte, durch mein besseres Spanisch und einfach, dass ich mich traue zu reden, kommt langsam das Vertrauen und das ist genial! :)
Leute, ich hänge euch ein Video an, das zeigt NAYARIT - der Staat in dem ich in Mexiko lebe - schaut es an und dann wisst ihr ungefähr was ich hier sehen darf! 

Johannes :)










Sonntag, 13. Oktober 2013

A Drop in the Ocean - Ron Rope


Auch wenn das Leben hier aufregend, neu und interessant ist, kommt so langsam dann doch ein wenig Heimweh ... 
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie ist die Sehnsucht nach den alten Freunden, den alten Partys größer, als das Chillen mit der Familie. Wenn ich in 8 Monaten wieder in Deutschland sein werde, wird meine Schwester immer noch meine Schwester sein, meine Mutter immer noch meine Mutter und meine Oma auch immer noch meine Oma - und ich denke, dass das genau der Grund ist, warum es mir gerade noch nichts ausmacht. Nur meine Freunde sind jetzt alle Oberstufe - alle sind nervös, haben den ganzen Tag Schule, lernen danach noch, haben Druck ohne Ende und sehen sich nicht wirklich. Dieses Chiller - Leben, dass wir alle noch letztes Jahr geführt haben ist vorbei und das ist irgendwie extrem mist. Wenn ich meine Freunde frage, was sich so verändert hat, dann kommt immer die Antwort, dass alle in verschieden Kursen sind und durch die komplizierte Stundenlegung, sehen sie sich auch nicht mehr und auch wenn mich das ja irgendwie nicht betrifft, bzw. es mir eigentlich egal sein könnte, weil ich sie ja eh nicht sehe, ist es das nicht! Man merkt jetzt wirklich mit wem man richtig befreundet ist und wenn ich heim komme, habe ich garantiert auch Freunde verloren ... Klar wusste ich das vorher, aber das verdrängt man irgendwo und jetzt ist das alles real und ehrlich gesagt, habe ich Angst wenn ich wieder zurückkomme - Und genau das ist der Grund, warum ich jetzt so Heimweh nach meinen Freunden habe. Ich höre hier Lieder, die wir auf Partys gehört haben, Lieder zu denen ich immer eine andere Situation im Kopf habe, ob sie jetzt lustig war oder nicht ist dabei völlig egal.
Ich wünsche meinen Freunden jetzt einfach, dass sie das packen und trotzdem Spaß haben und das wir ALLES ganz fett nachfeiern!
Das sind jetzt die Schattenseiten eines Austauschs, die mich langsam einholen.
DAS WAR'S JETZT ABER AUCH :)

Das Verhältnis zu Freunden hier wird immer besser und auch mit Rotexern bilden sich Freundschaften aus. Letzten Sonntag haben wir eine Art Relax - Sonntag gemacht und es war wie immer richtig lustig und wir hatten alle Spaß :) Schule ist auch trauriger Standard geworden -.- Als richtiger Schüler muss man jetzt die Hausaufgaben machen, Referate halten, Examen schreiben und sogar lernen :o
Wie in Deutschland auch versteh ich natürlich nicht alles - Aber das hat natürlich verschiede Gründe :D
Ich bin heute von einem Wochenendtrip mit einer Rotary Familie zurückgekommen. Wir waren am Strand, ungefähr zwei Stunden von hier entfernt, und dort kommen jetzt um diese Zeit rum, die Mama Schildkröten an den Strand und legen dort ihre Eier ab. Die geschlüpften Schildkröten durften wir dann ins Wasser laufen lassen. Jeder hat eine bekommen und dann hat man schnell versucht Fotos zu machen :D Das ist garnicht so einfach mit diesem Teil in der Hand. Die wackeln ganz schön und jeder hat die bestimmt ein, zweimal fallen lassen. Die Kleinen müssen alleine ins Wasser finden, deshalb haben wir diese herunter gelassen und dann gab's eine Art Wettrennen. Auch wenn mein "Drop" es nicht als erster geschafft hat, war er trotzdem der geilste - und er war mindestens genau so verpeilt wie ich :) Er hat sich zwar nicht nochmal umgedreht als er ins Wasser gerannt ist, aber ich glaube er würde mich noch wieder erkennen :)!
Eigentlich war danach Zelten am Strand auf dem Plan, aber es gab kein Bad, kein Licht, viele Moskitos, es fing an zu regnen und ich war fertig, weil mich mein Kind gerade verlassen hat :D Folglich sind wir dann in ein Hotel gefahren und noch während des Regens in den Pool gesprungen.
Ich habe mich hier schon richtig and die Mexikaner gewöhnt, ob das die lustige und locker Lebensart oder die mex. Pünktlichkeit ist, alle meinen, dass ich schon lang kein Deutscher mehr wäre. Das ich das mit der Pünktlichkeit noch nie drauf hatte, wusste aber keiner :P
Johannes :)





Sonntag, 22. September 2013

Thank you Rotary


Nach dem Unabhänigkeitstag ist in der Woche nicht viel weiter passiert - naja außer Schule und die gehört inzwischen auch schon zum Alltag.
Gestern hatte ich einen extrem erlebnisreichen Tag, die Armut hier einmal Hautnah mit zuerleben und einen fantastischen Strand ganz hier in der Nähe zu besichten.
Der Rotary Clup Tepic Tlatoani ,in dem ich "Inbound" bin und mein Vater Mitglied, spendet Rollstühle für bedürftige mit wenig Geld. Dieses Jahr spendet der Club an die 150 Rollstühle und gestern war ich dabei wie eine ältere Dame ihren bekommen hat. 
Schon als wir in die Gegend reingefahren sind wurden wir von allen angestarrt. Ich hab mir nichts weiter dabei gedacht, weil ich ja hier öfter angestarrt wurde, aber diesmal lag es nicht an meinem Aussehen oder meiner Herkunft, diesmal lag es daran, dass wir ein riesiges funktionierendes Auto hatten!
Man sieht die Leute rechts und links arbeiten, wie sie versuchen mit einfachsten Mitteln ein "Haus" aufzubauen. Hier helfen alle mit - Ich hab mit keinem geredet, aber diesen zusammenhalt hat man gesehen.
Als ich aus dem Auto gestiegen bin und zusammen mit meiner Familie und dem Karton, in dem der Rollstuhl war, in die Hütte gegangen bin wusste ich echt nicht was ich sagen sollte. Ich habe anfangs überhaupt nicht realisiert, dass ich schon im Wohnzimmer stehe, weil alles genau so aussieht wie im Hof davor. Man läuft unter Wäscheleinen durch, Schränke gibt es nicht und die kleinen Kinder schlafen in Zelten. Die Rückenkranke Dame schläft auf einem Sofa, das bald zerfällt und dem Mann, der ein verwundetes Auge hat, ist richtig anzusehen wie peinlich ihm die Situation ist. Ich lebe in einem Haus mit Alarmanlage, Dusche, Sky und einem eigenem Zimmer, die Kinder dort schlafen mit streunenden Katzen und Hunden, klauen Wasser aus Leitungen in Supermärkten und träumen von Handy und Co.!
Ich habe die Leute begrüßt und nach ein bisschen Papierzeug haben wir den Rollstuhl ausgepackt - Ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich so über einen Rollstuhl gefreut hat ... Der Mann hat nicht mehr aufgehört sich zu bedanken und ich stand da und ich habe mich richtig schuldig gefühlt.
Mein Vater meinte dann zu den Leuten, dass das ein Geschenk sei und das sich keiner in irgendeiner Art und Weise mit Geld bedanken müsse. Kurz bevor wir gegangen sind, kam der kleine Junge rein und meinte: "Oma, jetzt hast du ja dein neues Taxi".
Als ich raus bin (raus aus nichts, das einzige was verschwunden ist, war das Blechdach) wurden wir wieder von allen angeglotzt. Ich hab mich gefühlt - ohne das jetzt arrogant zu meinen - wie ein Star, der vor allem beschützt wird. Dann sind wird raus und ich war immer noch geschockt. Ich kannte das so krass aus Deutschland nicht und mein Vater fragte mich dann, was ich von dem Haus halte und ich nur so: "Welches Haus ... ?"
Ich war und bin immer noch motiviert irgendwas zu machen, irgendwas zu ändern, aber was soll ich machen - momentan schaue ich zu, glotze auf den Boden und hoffe, dass ich schnell wieder da raus komme ... So leid mir das auch tut!




Nach dem etwas schockierenden Erlebnis kommen wir jetzt zu dem spaßigen Teil des Tages :) 
Kurz nach 13.00 haben wir alle ins Auto geladen und los gings!
"VAMOS A LA PLAYA :P"
Nach ungefähr einer Stunde auf einer grausamen Strecke(!) kamen wir an. Ernsthaft, ich habe mich gefühlt als würde ich in der Achterbahn sitzen oder im Flugzeug, als wir Probleme über den USA hatten und alles gewackelt hat.
Aufjedenfall sind wir in Tepic bei 20° gestartet und dort bei 30° angekommen - da dachte ich mir auch, was der Käse denn jetzt soll :D 
Dann gab's essen :) Irgendwie bestellt man hier immer Massen an Essen und auch diesmal wurde jeder viel zu satt. Ich schwöre, dass ich auf dem Heimflug 2 Sitze buchen muss :D 
Mein Vater und meine Gastschwester haben die ganze Zeit von den Austern geschwärmt und ich hatte noch nie welche zuvor gegessen und eigentlich dachte ich, dass die mir schmecken müssen - weil ich ja ein totaler Fisch - Freak bin - aber NEIN! Das war richtig ecklig, schleimig, salzig und ich war enttäuscht -.- :D
Danach gings endlich an den Strand. 
Ich habe wieder meine Millionen Fotos gemacht und danach war es ein gechillter Nachmittag. Das Wasser war komisch - ich kannte ja aus Deutschland nur die kalte Ostsee und das Wasser da war richtig Pippi - Warm (auf Deutsch gesagt) :D 
Es war warm, das Wasser war heiß und die Limo leer - fantastisch, vorallem weil ich ja so ein Fan von Sonne bin :D
Gegen 8 gings wieder zurück -.- Ich wollte nicht gehen - obwohl auch hier mal wieder alles sehr einfach war, fand ich es perfekt und ich werde da aufjedenfall noch öfter sein!
Eine Sache noch außer der Reihe - Am Freitag war ich im Kino mit ein paar Freunden und heimwärts im Taxi (das ist hier richtig billig, um die 1.50€ - ich fahre ständig damit :D) hatte ich Angst, dass ich nicht da hin komme wo ich hin wollte und dann hab ich einfach angefangen mit dem Taxifahrer zu reden, obwohl mein Spanisch echt noch zu wünschen übrig lässt. Er hat mich gefragt wo ich her komme und was ich hier mache, wie es mir gefällt und er hat mir sogar Sachen von seiner Familie erzählt - Ich hab mich aufeinmal so sicher gefühlt, dass ich ihm genau erklären konnte, wo ich hin muss und es hat funktioniert :D Jetzt hab ich einen neuen, alten Freund und weiß jetzt auch, wie man den Weg beschreibt ;) 
Ich liebe die Offenheit der Menschen hier! :P

Johannes 






Dienstag, 17. September 2013

Independence Day

Tja, die Vorbereitungen laufen für den wahrscheinlich wichtigsten Tag hier in Mexiko - den Unabhängigkeitstag!
Gegen Mittag den 15.09 kamen die ersten Verwandten und sofort stelle sich meine Tante in die Küche und fing an zu kochen. Das ist mir die ganze Zeit schon aufgefallen, dass immer der, der zu erst kommt auch mit kochen anfängt - in einer fremden Küche. Meine Mutter in Deutschland würde wahrscheinlich durchdrehen, aber hier ist das total selbstverständlich :D 
Viele hatten irgendetwas besonderes an, z.B einen Sombrero, die Nationalfarben oder die nationale Tracht hier in Nayarit. Ich war anfangs auch noch normal angzogen, das wird sich aber später ändern. 
Jeder der gekommen ist hat etwas zu essen mitgebracht, bzw. Alkohol und bei 40 Leuten kam auch einiges zusammen :D
Gegessen wird dann so zwischen durch - Man sitzt nicht gemeinsam an einem Tisch, sondern jeder isst, wenn er hunger hat, weil irgendwie immer jdm. am kochen ist und immer etwas warmes da ist. Das hat was gutes, aber irgendwie hört man so nie auf zu essen und ich will nicht wissen wie viel ich hier schon zugenommen habe -.-! Aaaber das ist mir jetzt egal - Ich muss alles probieren :)







... nach dem alle gegessen hatten und die ersten paar Bierchen verteilt wurden, wurde dann einer der Tische zu seite geräumt und die Karaoke Maschine angemacht. Die Mexikanisch haben das Rhythmusgefühl irgendwie im Blut und wenn die Musik an ist, kann niemand hier lange auf dem Stuhl sitzen :) 
Manche können auch nicht wirklich tanzen, aber das stört hier keinen und alle genießen einfach die Zeit und haben Spaß. 
Als sich so gegen 12.00 Uhr die meisten verabschiedet haben, wurde ich von fast jedem in sein Haus eingeladen und alle meinten, dass sie mir zeigen wollen, wie schön Mexiko ist :) 
Sich hier zu fühlen, als wäre man nicht aufgenommen, ist irgendwie unmöglich und genau das ist so klasse hier :)!


Am nächsten Tag fand eine Unabhängigkeitsparade in Tepic statt. Weil wir nicht so richtig wussten, wann es losgeht sind wir einfach mal ins Blaue gegen 10.00 Uhr gefahren. 
Weil es ja in Deutschland keinen Unabhängigkeitstag bzw. parade gibt, hatte ich auch keine Ahnung wie das ganz ablaufen würde - aber eine Parade kann ja nicht so kompliziert sein :D 
Alle standen da mit ihren Fahnen und vielen anderen Spielzeugen mit der mexikanischen Flagge drauf und ständig sind irgendwie Süßigkeiten - Wägen an uns vorbei gefahren -.- In Mexiko fett zu werden ist nicht schwer und weil das ganze auch noch sooo billig ist, wird man nicht mal Pleite damit :D 
Nach ungefähr 1 Stunde warten gings dann endlich los :) 



Ich dachte, dass das ganze um die 30 min dauert, aber das ich da wirklich 2.5 Stunden stehe, hätte ich nicht gedacht.
Wenn alle so gleichzeitig maschieren schaut das schon ein wenig aus, als laufen da 100 Zombies an dir vorbei :D
Ich wusste nicht, dass Tepic bzw. Nayarit sooo viel zu bieten hat:
- viele Schulen, vertreten durch Lehrer und Schüler in Uniform
- um die 10 Orchester, die den Marsch angegeben haben
- Krankenwägen, Ärtze, Krankenschwestern
- Feuerwehr mit riesigen Fahrzeugen
- Polizei (!) - soo viel Polizisten und schwere Fahrzeuge
- Militär
- tanzende Pferde und mittendrin eine Banda - Band :D 





Auch wenn das immer keiner glaubt, aber ich höre sehr gerne Banda und ich kriege dabei immer gute Laune :)
Außerdem erinnert mich die Musik an den Schlager von Deutschland :D

Johannes! :P