Eigentlich wenn man über die Weihnachtszeit redet müsste da jetzt von Train - Shake up Christmas stehen, aber hier ist Weihnachten ein bisschen anders.
Am 23. Abends sind wir noch einkaufen gefahren und haben ein paar Besorgungen gemacht, fehlende Zutaten für das Essen und auch ein bisschen Alkohol. Während man in Deutschland eine Flasche Wein öffnet, ist hier mal wieder der Tequila wichtig, aber auch Sekt und wein dürfen nicht fehlen. Resultat: 3 Liter Sekt, 3 Flaschen Wein, 2 Flaschen Tequila und Zeug, was ich nicht wirklich zuordnen konnte. Am 24. hab ich dann gegen 12.00 Uhr mit meiner Familie in Deutschland geskyped und dann auch leider festgestellt, dass mein Paket noch nicht da ist, was ich vor 2 Wochen schon losgeschickt hatte. (Das war extrem teuer!) Ein bisschen komisches Gefühl war das schon, weil es ja das erste Weihnachten ohne Familie war, aber irgendwie war ich nicht wirklich traurig oder hatte Heimweh, nicht weil ich meine Familie hasse, sondern einfach weil hier weder Schnee liegt, noch sind die Temperaturen so, wie das an Weihnachten der Fall sein sollte. Hier gibt es keinen Weihnachtsmarkt, keinen Glühwein und auch nicht alle Häuser sind geschmückt. Hier läuft keine Weihnachtsmusik, sonder wie immer Banda und Co. und für mich war das ganze Weihnachtsfest einfach eine andere Party. Ich habe also per Skype zugeschaut wie meine Familie die Geschenke auspackt hat, hab dann noch allen Frohe Weihnachten gewünscht und dann bin ich off.
Danach ging es hier weiter mit Sachen wechseln und Vorbereiten. Wir hatten 2 Hühnchen, ich geh mal von aus, dass das Hühnchen waren, Salat und Punsch (Schmeckt ein bisschen wie der Kinder Punsch in Deutschland mit Früchten). Gegen 8 kamen dann so die ersten Gäste und ab 9 war die Musik an und wieder wurde getanzt. In Deutschland feiert man normalerweise nur mit seiner engen Familie und vielleicht noch Oma und Opa dazu, aber hier kommen echt alle. Onkels, Cousins, Neffen, Großenkel und wir waren auch entsprechend viele. Das Dinner war dann um 12 - 12.30 in der Nacht und jeder aß wann er wollte. Es gab auch Feuerwerk und ein paar Knaller, aber keine Geschenke - diese bringt nämlich das Christkind erst am nächsten Morgen. Um 5.00 Uhr bin ich ins Bett und war echt fertig. Essen um 12 und tanzen bis 4.30 Uhr.
Am nächsten Morgen standen meine Brüder schon um 8 wieder auf, weil sie ja schauen wollten was das Christkind gebracht hatte und dann gab es ganz normale Sachen. Kurz geschockt hat mich, weil ich ja in Jesus Maria gewesen war mit Kindern, die eine Tüte Süßigkeiten bekommen hatten, dass hier die Wünsche schon teurer waren. Iphone, teure Klamotten, Instrumente - Im Endeffekt gab es dann kein Iphone und auch die Klamotten blieben im bezahlbaren Bereich, aber schon die Tatsache zwischen Smartphone und Süßigkeiten ist gewaltig und leider auch ganz normal hier in Mexiko. Man soll nicht glauben, dass die Mexikaner kein Geld haben, aber dieser Unterschied zwischen Arm und Reich ist so groß. Hier gibt es auch Porsche, BMW, Gucci und Co - nur einfach bestimmte Leute, die sich das leisten können.
Nachdem dann am 25. die Geschenke endlich da waren ging es um ungefähr 3 Uhr wieder weiter. Weihnachten feierten wir mit der Familie der Mutter und jetzt fuhren wir auf eine Posada um mit der Familie des Vaters zu feiern. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Familien immer größer werden und wieder waren massige Leute, die ich nicht kannte !?
Nach dem Essen wurde gespielt und echt jeder hat mitgespielt. Das ging über "Reise nach Jerusalem", bis zu "Verkleide einen Mann als Frau". Die Pinata durfte natürlich auch nicht fehlen und dann kam das, was es so in Deutschland nicht immer gibt. Austausch der Geschenke:
Man wurde schon 2 Wochen gefragt, ob man mitmachen möchte, dann hat man einen Namen aus der Familie gezogen und im Wert von umgerechnet 18€ ein Geschenk gekauft.
Dann fing einer an und gab das Geschenk seiner gezogenen Person, derjenige dann wieder sein Geschenk an seine gezogen Person usw.
Das war echt lustig und sogar ich hab war bekommen :)
Von 18€ kriegt man nicht die Welt, aber es ging auch nicht um das Geschenk, es ging um den Spaß!
Gegen 10 war auch das vorbei und wir fuhren heim und ich durfte endlich schlafen, weil das hatte ich echt nötig!
Das war mein einziges Weihnachten in Mexiko und so schnell wie es gekommen ist, war es auch wieder vorbei und jetzt freu ich mich auf Neujahr und auf 2014. Ich geh mal von aus, dass auch an dieser Party viel Alkohol laufen wird und mal sehen ,wie das so wird, weil diesmal feier ich das mit der Familie, mit der ich auch die Posada gefeiert hatte.
Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr, ganz viel Glück im Jahr 2014 und hoffentlich halten die guten Vorsätze lange! :)Johannes :P